Die Geschichte des Oktoberfests

Vom Hochzeitsfest zur Weltmarke

10.09.2025

Aus einer königlichen Hochzeit im Jahr 1810 hervorgegangen, entwickelte sich das Oktoberfest zu einem Ereignis von weltweiter Bedeutung. Seit über zwei Jahrhunderten vereint es höfische Anfänge mit bayerischer Volkskultur und zieht jedes Jahr Millionen Menschen nach München. Auf der Theresienwiese entfalten Trachten, Musik, Fahrgeschäfte und kulinarische Spezialitäten ein Fest, das Tradition bewahrt und zugleich immer wieder neue Impulse aufnimmt.

Was einst mit einem Pferderennen begann, ist heute zu einem kulturellen Symbol geworden, das weit über Bayern hinausstrahlt – und in seiner Verbindung aus Brauchtum und Moderne eine unverwechselbare Faszination entfaltet.


Inhaltsverzeichnis


  1. Vom königlichen Hochzeitsfest zum Volksfest
  2. Die drei Gesichter der Wiesn: Klassisch, Oide und global
  3. Trachten, Musik und Umzüge – Brauchtum zum Erleben
  4. Das Oktoberfest als Wirtschaftsmotor
  5. Die Wiesn als Bühne für Marken und Erlebnisse
  6. Fazit: Ein Symbol für Gemeinschaft und Kultur

Dame in bayrischer Tracht

Vom königlichen Hochzeitsfest zum Volksfest

Seinen Ursprung nahm das Oktoberfest im Jahr 1810: Zur Hochzeit von Kronprinz Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen lud man die Münchner Bevölkerung auf die Theresienwiese ein. Höhepunkt war ein Pferderennen, das so großen Anklang fand, dass es schon bald jährlich wiederholt wurde. Aus dieser Verbindung von höfischem Glanz und volkstümlicher Geselligkeit erwuchs ein Fest, das über die Jahrzehnte immer weiter anwuchs. Bis heute lebt darin die Mischung aus Repräsentation und gemeinschaftlichem Feiern fort, ein Erbe, das Gäste aus aller Welt nach München zieht.


Festzeltkultur und gelebte Traditionen

Über mehr als zwei Wochen hinweg prägen die großen Brauereizelte das Bild der Theresienwiese. Drinnen treffen Blasmusik und moderne Klänge aufeinander, während sich Tausende an langen Holztischen versammeln. Der Duft von frisch gebratenem Hendl mischt sich mit süßen Noten von gerösteten Mandeln und Lebkuchenherzen, dazu wird das Maßbier mit goldener Schaumkrone gereicht. Zwischen den Zelten zeigen Stände und Schausteller handwerkliche Kunst, vom fein bestickten Janker bis zum filigranen Gamsbart. Nostalgische Karussells und moderne Fahrgeschäfte setzen bunte Lichter in die Abenddämmerung und geben der Wiesn ihre unverwechselbare Lebendigkeit.


Die drei Gesichter der Wiesn: Klassisch, Oide und global

Das Oktoberfest ist längst mehr als ein einziges Fest – es zeigt sich in verschiedenen Facetten. Die klassische Wiesn auf der Theresienwiese prägt das Bild mit imposanten Brauereizelten, Blasmusik und dem großen Trachten- und Schützenzug. Hier treffen lebendige Geselligkeit und fest verwurzelte Traditionen aufeinander.

Seit 2010 ergänzt die Oide Wiesn das Programm. Auf einem eigenen Areal im südlichen Teil des Festgeländes widmet sie sich dem historischen Brauchtum: restaurierte Fahrgeschäfte, nostalgische Festzelte und ein liebevoll gestaltetes Museumsangebot lassen vergangene Zeiten lebendig werden. Zwischen Holzkarussells, alten Festwagen und klassischer Tracht entsteht ein Bild, das tiefer in die Geschichte der Wiesn eintaucht.

Auch über München hinaus hat das Fest Spuren hinterlassen. Internationale Veranstaltungen greifen die bayerische Tradition auf und verbinden sie mit regionalen Eigenheiten. Ob in Nordamerika oder Asien, überall zeigt sich, dass die Faszination der Wiesn weit über die Grenzen Münchens hinausstrahlt, ohne ihren Kern zu verlieren.


Trachten, Musik und Umzüge – Brauchtum zum Erleben

Trachten sind das sichtbarste Zeichen der Wiesn-Tradition. Ob fein besticktes Mieder, aufwendig gearbeiteter Janker oder kunstvoller Gamsbart – jedes Detail erzählt von regionaler Herkunft und handwerklichem Können. Unterschiede in Schnitt, Material und Verzierung machen die Vielfalt Bayerns greifbar, vom Oberland bis ins Allgäu.

Noch stärker als das Auge wird das Ohr auf der Wiesn angesprochen. Blaskapellen geben in den Festzelten den Ton an, wenn Märsche, Polkas und Walzer erklingen. Immer häufiger mischen sich moderne Lieder darunter, die das Publikum generationsübergreifend vereinen – von traditionellen Festliedern bis hin zu bekannten Schlagern. Diese Musik schafft Atmosphäre, lädt zum Mitsingen ein und begleitet die Gäste bis hinaus auf die Straßen. Sie ist ein unverzichtbares Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Besonderer Glanzpunkt sind die großen Umzüge, die jedes Jahr mit beeindruckender Sorgfalt vorbereitet werden. Beim Trachten- und Schützenzug ziehen Tausende Teilnehmer in historischer Kleidung durch die Straßen Münchens: Musikanten in farbenprächtigen Uniformen, Trachtengruppen aus allen Regionen Bayerns und geschmückte Festwagen mit landwirtschaftlichen Geräten, Zunftzeichen oder Brauereiwappen. Der Anblick gleicht einer lebendigen Chronik, die Geschichte, Handwerk und Lebensweise vergangener Zeiten eindrucksvoll vor Augen führt.

So verschmelzen Tracht, Musik und Umzüge zu jenen Momenten, die der Wiesn ihre unverwechselbare kulturelle Tiefe verleihen, und die Erinnerung an dieses Fest weit über München hinaus lebendig halten.


Das Oktoberfest als Wirtschaftsmotor

Seit seiner Eröffnung 1810 entwickelte sich das Münchner Oktoberfest zu einem Ereignis von internationaler Tragweite. Jahr für Jahr versammeln sich Millionen Menschen auf der Theresienwiese, um traditionelle Musik, Dirndl und Janker sowie bayerische Spezialitäten zu erleben. Mit Millionen Gästen aus aller Welt ist das Oktoberfest nicht nur ein Volksfest, sondern auch ein enormer Wirtschaftsfaktor. Hotels sind während der Wiesn fast lückenlos ausgebucht, Restaurants und Wirtshäuser platzen aus allen Nähten, und Schausteller sowie Händler finden ein Publikum, das neugierig und kaufbereit ist. Auch das Handwerk profitiert: von kunstvoll gestalteten Festzelten über aufwendige Dekorationen bis hin zu Trachten, die eigens für den Anlass gefertigt werden. Die Wiesn bringt so eine ganze Stadt in Bewegung und strahlt weit ins Umland aus. Gleichzeitig trägt die weltweite Berichterstattung das Bild Bayerns hinaus in alle Kontinente und stärkt das kulturelle Ansehen der Region.


Dimensionen der Wiesn in Zahlen

Das Oktoberfest bewegt jedes Jahr beeindruckende Größenordnungen. Rund 6,5 Millionen Maß Bier werden während der Festtage ausgeschenkt, begleitet von unzähligen Hendl, Brezn und anderen bayerischen Spezialitäten. Über 80 Fahrgeschäfte und Schaustellerbetriebe sorgen für Abwechslung zwischen nostalgischen Karussells, Riesenrad und modernen Attraktionen.

Auch kleine Details verdeutlichen die Dimensionen: Jährlich wechseln über 100.000 Maßkrüge ihren Besitzer, sei es als Souvenir oder durch versehentliches Mitnehmen. Zahlen wie diese machen sichtbar, dass die Wiesn nicht nur ein Fest, sondern ein logistisches Großereignis ist, das Maßstäbe für Organisation, Gastronomie und Unterhaltung setzt.


Die Wiesn als Bühne für Marken und Erlebnisse

Die Wiesn ist nicht nur Volksfest, sondern auch Schaufenster. Unternehmen nutzen die besondere Atmosphäre, um sich im Umfeld von Tradition, Geselligkeit und internationaler Aufmerksamkeit zu präsentieren. In den Festzelten werden Sponsoren sichtbar, während im Stadtbild begleitende Events und Kooperationen für zusätzliche Begegnungen sorgen.

Besonders die Trachtenmode findet hier ihr Forum: Neue Kollektionen werden gezeigt, Accessoires finden ihr Publikum, und Besucher lassen sich von aktuellen Interpretationen inspirieren. Auch in der Gastronomie entstehen Erlebnisse, die über das Maßbier hinausgehen, von traditionellen Schmankerln bis zu modernen Variationen, die Einheimische wie Gäste gleichermaßen ansprechen.

So wird das Oktoberfest zur Bühne, auf der sich Tradition und Markenwelt begegnen, ohne die festliche Grundstimmung zu überlagern.


Fazit: Ein Symbol für Gemeinschaft und Kultur

Aus einer königlichen Hochzeit hervorgegangen, hat sich das Oktoberfest zu einem Ereignis von weltweiter Strahlkraft entwickelt. Es vereint Geschichte und Brauchtum mit einer Lebensfreude, die Jahr für Jahr Millionen Menschen nach München zieht.

Auf der Theresienwiese treffen Trachten, Musik, kulinarische Spezialitäten und gelebte Tradition aufeinander und prägen eine Stimmung, die einzigartig ist. Ob im Festzelt oder auf der Oidn Wiesn, stets zeigt sich das Oktoberfest als Ausdruck bayerischer Kultur, der weit über die Region hinaus verbindet.

Damit bleibt die Wiesn nicht nur ein Fest, sondern ein Symbol für Gemeinschaft, Handwerk und kulturelle Kontinuität.

Oktoberfest mit Stil

Trachten von Stockerpoint

Das Oktoberfest

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